Trixi Rosenthaler, Dorfgeschichten

Trixi Rosenthaler

Dorfgeschichten

Wiener Zeitung, September 2016

Vielleicht ist alle Weltliteratur lokal. „Dorf“, so der schlichte Titel, hat diese Erkenntnis zum Programm. Von einem skurrilen Doppelbegräbniszug ausgehend, entwickelt sich der Roman gleichzeitig vorwärts und zurück, während sich die Ich-Erzählerin Hannah “an die Mauern drückt und an ihnen entlang schreibt”, an Hausnummern, Namen und Geschehnissen. Die Autorin nimmt die “Dorfer” – nicht Dörfler – so scharf wie liebevoll und nachsichtig aufs Korn. Sie werden nicht vorgeführt, sondern sie selbst vertrauen Hannah ihre verflochtenen, tragikomischen Affären an, mit allen Höhen, Untiefen und Hintergründigkeit. Hannah schlüpft in die klischeefernen Antihelden, verleiht ihnen mehr als nur eine Stimme, und ergänzt diese mit so leichtfüßigen wie klugen Betrachtungen über die Liebe und das Leben.

Die Autorin debütierte 2011 – noch unter Pseudonym – mit heiter-ironischen Erotikgeschichten aus Frauenperspektive. Mit „Bettman“ ist ein weiterer Roman in Vorbereitung.

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